MUNV NRW - Umweltministerium fördert kommunales Nachhaltigkeitsmanagement mit 1,6 Millionen Euro
Um die Kommunen bei einem systematischen Nachhaltigkeitsmanagement zu unterstützen, fördert das Umweltministerium für einen Zeitraum von drei Jahren das Projekt „Prozesskette Nachhaltigkeit NRW“ der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V. (LAG 21 NRW) mit einem Gesamtumfang von circa 1,6 Millionen Euro. Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer: „Für die Landesregierung Nordrhein-Westfalen ist die Nachhaltigkeit das umfassende Leitprinzip ihres Handelns. Doch die Transformation hin zu einer zukunftstauglichen Ökonomie, Ökologie und sozialer Gerechtigkeit gelingt nur mit den Menschen vor Ort. Deshalb unterstützen wir in den nächsten Jahren insgesamt 36 Kommunen auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit.“
Die Städte und Gemeinden werden im Rahmen des LAG-21-Projekts dabei beraten, Nachhaltigkeitsstrategien, -berichte und -haushalte zu erstellen, um damit ihren Beitrag für die nachhaltige Transformation der Gesellschaft zu leisten. Diese 18 Kommunen wurden für die Beratung zu drei unterschiedlichen Instrumenten / Modulen ausgewählt:
Beckum, Kaarst, Kleve, Lemgo, Neuss, Paderborn, Rösrath, Schlangen, Tecklenburg und Winterberg für den Bereich / Instrument / Modul „Nachhaltigkeitsstrategien“; Hille, Krefeld, Porta Westfalica, Ratingen und Kreis Recklinghausen für das Themenfeld „Nachhaltigkeitsberichte“ sowie Kalletal, Rheinberg und Wuppertal für den Bereich „Nachhaltigkeitshaushalt“.
Die Instrumente wurden in den vergangenen Jahren im Rahmen von Pilotprojekten mit Bundesförderung entwickelt und haben sich zu bundes- und europaweit anerkannten Verfahren für systematisches Nachhaltigkeitsmanagement entwickelt. So verhalf etwa das Projekt „Global Nachhaltige Kommune NRW“ der LAG 21 NRW und der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) einigen Kommunen durch die Erarbeitung von Nachhaltigkeitsstrategien zu wichtigen Auszeichnungen: Unter anderem wurden Münster, Eschweiler und Bad Berleburg als Preisträgerinnen des Deutschen Nachhaltigkeitspreises für Städte und Gemeinden ausgezeichnet.
Mit dem „Berichtsrahmen Nachhaltige Kommunen“ des Rats für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung wurde die Grundlage für eine systematische Berichterstattung der Kommunen zu Nachhaltigkeitsfragen gelegt. Die Städte Bonn und Düsseldorf nutzten diese, um ihre Berichte bei den Vereinten Nationen als sogenannte „Freiwillige Lokale Berichte“ einzureichen. Der „Kommunale Nachhaltigkeitshaushalt“, der bislang zum Beispiel in Bonn und Detmold Anwendung findet, ist eine entscheidende Stellschraube für wirkungsvolles Nachhaltigkeitsmanagement.
Im Projekt „Prozesskette Nachhaltigkeit NRW“ werden die drei Instrumente nun erstmals zusammen angeboten und durch eine „Digitale Informationsplattform Nachhaltige Entwicklung“ für die beteiligten Kommunen ergänzt. Die Kommunalen Spitzenverbände und weitere gesellschaftliche Gruppen sind in die Durchführung des Projekts eingebunden.
Um die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 globalen Nachhaltigkeitszielen zum Erfolg zu führen, ist die Unterstützung der Kommunen ein elementarer Bestandteil der Nachhaltigkeitsaktivitäten der Landesregierung. Minister Oliver Krischer: „Die Kommunen sind das Rückgrat und die zentralen Partnerinnen einer nachhaltigen Entwicklung vor Ort. Mit dem Projekt werden weitere Kommunen darin unterstützt, lokale Lösungswege für globale Krisen zu erarbeiten.“
Voraussichtlich Mitte 2024 startet der Bewerbungszeitraum für die zweite Projektphase, in der 18 weitere Kommunen Beratungs- und Unterstützungsleistungen erhalten werden. In den vergangenen Jahren hat das Umweltministerium mehrere Netzwerk-, Beratungs- und Austauschprojekte mit der kommunalen Ebene gefördert, um das Leitprinzip Nachhaltigkeit auf kommunaler und regionaler Ebene fest zu verankern. Dank dieser und weiterer, durch andere Zuwendungsgeber geförderte Projekte gelten die nordrhein-westfälischen Kommunen bundes- und europaweit als Vorreiter bei der lokalen Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele.
Weitere Informationen zum Projekt und zur Nachhaltigkeitsstrategie der Landesregierung: