Regionale Nachhaltigkeitsprozesse in NRW
Auf der regionalen Ebene zwischen Land und Kommunen bieten sich zahlreiche Anknüpfungspunkte für Nachhaltigkeitsinitiativen und -projekte, zum Beispiel in den Regierungsbezirken, beim Regionalverband Ruhr, in den Landschaftsverbänden und in den REGIONALEN.
Nachhaltigkeit Regional Weiterdenken
Um die regionale Ebene in NRW in Nachhaltigkeitsfragen erstmals systematisch von der Landesebene aus zu adressieren, fanden 2018/2019 in Kooperation mit den fünf NRW-Bezirksregierungen und dem Regionalverband Ruhr sechs Regionalforen Nachhaltigkeit unter dem Titel „Nachhaltigkeit Regional Weiterdenken“ statt: In den Regierungsbezirken Arnsberg, Detmold, Düsseldorf, Köln und Münster sowie in der Metropole Ruhr debattierten insgesamt über 650 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über Herausforderungen und Chancen landesweiter sowie regionalspezifischer Nachhaltigkeitsprozesse. Die Regionalforen richteten sich an Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Politik in den Kommunen beziehungsweise in den Regionen. Die Veranstaltungen sollten eine Vernetzung zwischen den Ebenen und den Akteursgruppen ermöglichen.
Eröffnet wurden die Regionalforen jeweils durch NRW-Umweltministerin a.D. Ursula Heinen-Esser oder NRW-Umweltstaatssekretär Dr. Heinrich Bottermann und die jeweiligen Regierungspräsidentinnen beziehungsweise Regierungspräsidenten. In Plenumsdiskussionen und sechs verschiedenen Workshops wurde sich intensiv über verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen in der Region ausgetauscht: die Stadt-Land-Beziehungen neu zu denken, die planetaren Grenzen in der Region zu wahren oder globale Verantwortung regional umzusetzen – dies waren nur einige der Themen, die bei den Regionalforen besprochen wurden.
Auf dem „Markt der Möglichkeiten“ stellten verschiedene Organisationen und Institutionen ihre Angebote zur Vernetzung von Akteuren und zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsaktivitäten vor. Im Nachgang der Veranstaltungsreihe hat die LAG 21 NRW die in den Workshops aller sechs Regionalforen geäußerten Impulse an die Landesregierung in einem Ergebnispapier gebündelt und an das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW übergeben. Das Ergebnispapier können Sie hier einsehen.
„Nachhaltigkeit Regional Weiterdenken“: Mit sechs Regionalforen von Dezember 2018 bis März 2019 adressierte die NRW-Landesregierung erstmals systematisch die regionale Ebene der Nachhaltigkeit in NRW.
Vielfältige Nachhaltigkeitsinitiativen und -projekte
Vielfältige weitere Nachhaltigkeitsinitiativen und -projekte prägen die Regionen Nordrhein-Westfalens bereits:
In den sogenannten „REGIONALEN“ schließen sich Städte, Gemeinden und Kreise über einen Zeitraum von mehreren Jahren zu Regionen zusammen und stärken mit innovativen und nachhaltigen Konzepten ihr Profil. Die „REGIONALE 2025 – Südwestfalen“ entwickelt beispielsweise unter dem Titel „Digital.Nachhaltig.Authentisch. Die Südwestfalen-DNA“ Projekte in drei Handlungsfeldern, die einen interkommunalen und integrativen Charakter haben und im Sinne des REGIONALE-Gedankens auf einen regionalen Mehrwert ausgerichtet sind. Die „REGIONALE 2022 - Ostwestfalen-Lippe“ erarbeitet unter dem Motto „Wir gestalten das neue UrbanLand“ unter anderem Konzepte zum Thema „Die neue Mobilität: Erreichbarkeit von Wohnen, Leben und Arbeiten in Stadt und Land auch ohne eigenes Auto“ oder zur „Sicherstellung einer angemessenen Daseinsvorsorge“. Im REGIONALE-Jahr werden die Ergebnisse jeweils der Öffentlichkeit und dem Fachpublikum präsentiert. Die „REGIONALEN“ sind ein Strukturförderprogramm des Landes zur Stärkung der Regionen in einem zusammenwachsenden Europa.
2017 und 2018 führte die Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW (LAG 21 NRW) im Rahmen des Projektes „Gemeinsam für Nachhaltigkeit“ eine „Nachhaltigkeitstour“ durch 16 verschiedene Regionen Nordrhein-Westfalens durch. Ziel war es, zivilgesellschaftliche und kommunale Akteure über Handlungsoptionen und aktuelle politische Rahmenwerke der nachhaltigen Entwicklung zu informieren. Die Vernetzung hin zu neuen regionalen Allianzen stand dabei im Zentrum. „Gemeinsam für Nachhaltigkeit“ richtete sich an Multiplikatoreninnen und Multiplikatoren aus den Bereichen Soziales, Ökologie und Ökonomie in den Regionen, die sich aktiv lokal oder regional in den Nachhaltigkeitsdiskurs einbringen wollen. Von der LAG 21 NRW angebotene Organisationsberatungen im Nachgang der „Regionalveranstaltungen“ sollten zu einer Stärkung der Initiativkraft bestehender und sich eventuell neu gründender regionaler Netzwerke beitragen. „Gemeinsam für Nachhaltigkeit“ war ein von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen gefördertes Projekt, durchgeführt in Kooperation mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und unterstützt von der NRW.BANK.
Grundlage dieser regionalen Nachhaltigkeitsinitiativen und -projekte sind zahlreiche – auch regional agierende – zivilgesellschaftliche Vereine und Organisationen, Zusammenschlüsse von Unternehmen und Betrieben und weitere Akteure in den Kommunen und Regionen. Sie alle treiben die nachhaltige Entwicklung in Nordrhein-Westfalen regional voran.
Die Landesregierung strebt an, mit ihrer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie sowie der Unterstützung unterschiedlicher Projekte und Initiativen auf kommunaler und regionaler Ebene das Nachhaltigkeitsengagement unterhalb der Landesebene weiter zu stärken und auszubauen.