Die erste NRW-Nachhaltigkeitsstrategie

NRW-Nachhaltigkeitsstrategie 2016

Im Juni 2016 beschloss die NRW-Landesregierung die erste NRW-Nachhaltigkeitsstrategie. Der Verabschiedung vorausgegangen war ein umfangreicher Partizipationsprozess im Rahmen der jährlichen NRW-Nachhaltigkeitstagungen sowie in zwei Online-Konsultationen.

Titelbild der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem Jahr 2016

Die erste NRW-Nachhaltigkeitsstrategie bildete den Ausgangspunkt für die heute gültige Fassung der NRW-Nachhaltigkeitsstrategie 2020. Die Überlegungen und Vorarbeiten zur ersten NRW-Nachhaltigkeitsstrategie 2016 starteten bereits lange vor Verabschiedung der Agenda 2030. Daher orientierte sich die 2016-Strategie nicht an den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen. Der Fokus der 2016-Strategie lag auf sieben ressortübergreifenden Schwerpunktfeldern, die in der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie im Zentrum standen:

  • Klimaschutzplan NRW
  • Umweltwirtschaftsstrategie
  • Biodiversitätsstrategie
  • Nachhaltige Finanzpolitik
  • Nachhaltige Stadt- und Quartiersentwicklung sowie Nahmobilität
  • Demografischer Wandel und altengerechte Quartiere
  • Landesinitiative „NRW hält zusammen ... für ein Leben ohne Armut und soziale Ausgrenzung“

Daneben definierte die NRW-Nachhaltigkeitsstrategie von 2016 insgesamt 19 Handlungsfelder einer nachhaltigen Entwicklung, welche die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit adäquat abdecken und das gesamte Spektrum der Landespolitik umfassen:

  • Klimaschutz und Energiewende,
  • Nachhaltiges Wirtschaften,
  • Schutz natürlicher Ressourcen: Biodiversität, Wald, Wasser, Flächen/Boden, Luft und Umwelt & Gesundheit,
  • Demografischer Wandel,
  • Sozialer Zusammenhalt und gesellschaftliche Teilhabe,
  • Gute Arbeit - faire Arbeit,
  • Integration,
  • Nachhaltige Finanzpolitik,
  • Nachhaltige Stadt- und Quartiersentwicklung,
  • Nachhaltige Mobilität,
  • Nachhaltiger Konsum/nachhaltige Lebensstile,
  • Landbewirtschaftung,
  • Gesundheit,
  • Eine-Welt-Politik und Europäische und internationale Dimension,
  • Geschlechtergerechtigkeit,
  • Barrierefreiheit und Inklusion,
  • Nachhaltigkeit in den Kommunen (Lokale Agenda),
  • Bürgerschaftliches Engagement/Teilhabe und
  • Bildung und Wissenschaft.

Die NRW-Nachhaltigkeitsstrategie adressierte damit bereits in der 2016er-Fassung fast alle thematischen Felder der 17 Sustainable Development Goals, in denen Zuständigkeiten bzw. Aufgaben des Landes NRW adressiert werden. Wichtiger Bestandteil der NRW-Nachhaltigkeitsstrategie sind die Nachhaltigkeitsindikatoren. Sie sind übersichtlich mit Blick auf die Jahre 2020, 2030 und 2050 dargestellt. In dieser Übersicht wurden auch die Bezüge zwischen den Indikatoren und Zielen auf der einen und den 17 SDGs auf der anderen Seite dargestellt. Eine begleitende Broschüre vertieft diese gegenseitigen Bezüge und orientiert sich dabei an der Reihenfolge der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele. Mit der 2016 verabschiedeten Nachhaltigkeitsstrategie ging das Land Nordrhein-Westfalen voraus – es verpflichtete sich als erstes Bundesland die SDGs umzusetzen.

Die erste NRW-Nachhaltigkeitsstrategie ist in 19 Handlungsfelder und 7 ressortübergreifende Schwerpunktfelder gegliedert.

Ein umfassender Beteiligungsprozess als Basis

Der Beteiligungsprozess zur Erarbeitung der 2016er Nachhaltigkeitsstrategie für NRW begann im Juni 2014 mit der Verabschiedung des Eckpunktepapiers "Auf dem Weg zu einer Nachhaltigkeitsstrategie für Nordrhein-Westfalen" durch die Landesregierung.

In einer ersten Beteiligungsphase hatten die Akteure der Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft des Landes NRW die Möglichkeit das Eckpunktepapier zu kommentieren und ihre Anregungen mit auf den Weg zu geben. Herzstück dieser Phase war die Diskussion und Kommentierung während der 3. NRW-Nachhaltigkeitstagung am 17.11.2014 in Mülheim/Ruhr, die von zahlreichen schriftlichen Stellungnahmen der Akteure gerahmt wurde. Die schriftlichen Stellungnahmen wurden umfassend analysiert, ausgewertet und in einem öffentlich zugänglichen Bericht zusammengefasst.

Auf der Grundlage dieses Berichts und den Ergebnissen der Tagungsdiskussionen erarbeitete eine interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) den Entwurf für die Nachhaltigkeitsstrategie Nordrhein-Westfalen, der vom Kabinett in seiner Sitzung am 29. September 2015 gebilligt wurde. Anschließend waren die Bürgerinnen und Bürger, die Kommunen, die Zivilgesellschaft, die Wissenschaft und die Wirtschaft von Ende Oktober bis Ende November 2015 eingeladen, den Strategieentwurf zu kommentieren sowie Ergänzungs- und Änderungsvorschläge einzureichen. Die Landesregierung hat die Kommentare aus der Onlinebeteiligung, die Ergebnisse der 4. NRW-Nachhaltigkeitstagung vom 28.10.2015 im NRW-Landtag, die eingegangenen schriftlichen Stellungnahmen sowie Impulse aus weiteren Beteiligungsformaten umfassend analysiert und in die Weiterentwicklung des Entwurfs der Nachhaltigkeitsstrategie einbezogen. Im Juni 2016 wurde die NRW-Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet. Im September 2020 wurde diese von der aktualisierten Fassung abgelöst.