Geschlechtergleichstellung

SDG 5

Die rechtliche Gleichstellung ist in der Bundesrepublik Deutschland und in Nordrhein-Westfalen schon lange erreicht, doch in der Praxis gibt es noch einiges zu tun. Unser Ziel ist die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft.

Rote Zeichnung eines Männlichkeits- und Weiblichkeitszeichen mit einem Gleichheitszeichen in der Mitte.

Die weltweite Durchsetzung der Frauen- und Mädchenrechte ist ein wichtiger Hebel für nachhaltige Entwicklung.

Der Fokus des SDG 5 liegt unter anderem auf der Beseitigung von allen Formen der Diskriminierung und der Gewalt gegen Frauen und Mädchen, sowie schädlicher Praktiken wie Kinderheirat oder Genitalverstümmelung. Ziele sind außerdem die Anerkennung unbezahlter Sorgearbeit, die volle Teilhabe von Frauen und ihre Chancengleichheit bei der Übernahme von Führungsrollen. Auch der allgemeine Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheit sowie reproduktiven Rechten (freie Entscheidung über Sexualität, Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft) soll allen Frauen ermöglicht werden.

Schwerpunkte der deutschen Gleichstellungspolitik sind die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen auf dem Arbeitsmarkt, die Prävention und Unterstützung von gewaltbetroffenen Frauen und die Verbesserung der entsprechenden Hilfestrukturen. Weiterhin sollen die Voraussetzungen für eine gleichberechtigte Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern geschaffen und Gleichstellungspolitik beschleunigt werden.

Auch 25 Jahre nach der Vierten VN-Weltfrauenkonferenz und der Verabschiedung der Pekinger Aktionsplattform gibt es viele Gründe, warum Frauen und Mädchen nicht immer selbstbestimmt leben und ihr volles Potential in die Gesellschaft einbringen können. Dazu zählt die Gewalt gegen Frauen und Mädchen, ungleiche Verteilung von Einkommen und Vermögen sowie begrenzte Verfügungsgewalt über Sachwerte, unzureichende Partizipation an privaten und öffentlichen Entscheidungen, ungleich verteilte Pflege- und Sorgearbeit und Geschlechterstereotype. 

Mehr Frauen in Führungspositionen

Jüngere Frauen haben heute in Nordrhein-Westfalen häufiger höhere allgemeine und berufliche Bildungsabschlüsse als gleichaltrige Männer. Die eigene Berufstätigkeit und der Wunsch nach wirtschaftlicher Unabhängigkeit gehören für die meisten Frauen zum Selbstverständnis und ihre Erwerbsbeteiligung steigt kontinuierlich. In nahezu allen beruflichen und gesellschaftlichen Bereichen haben Frauen ihre Talente und ihr Können unter Beweis gestellt und übernehmen Verantwortung. 

Trotzdem sind Frauen und Männer in der Lebenswirklichkeit nicht überall gleichgestellt. Auch heute noch halten Rollenklischees junge Frauen (und junge Männer) von der Wahl eines geschlechtsuntypischen Berufes ab. 

Frauen sind erheblich seltener in höheren Führungspositionen vertreten und üben damit in geringerem Umfang Einfluss auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Gestaltungs- und Entscheidungsprozesse aus. Nicht nur in der privaten Wirtschaft, auch im öffentlichen Dienst sind Frauen auf einigen Führungsebenen noch unterrepräsentiert. Ihre eigene Existenzsicherung hängt häufiger vom Partner oder bei-spielweise bei Alleinerziehenden von sozialen Sicherungssystemen ab.  

Nordrhein-Westfalen verfügt über ein erhebliches Potenzial gut und bestens ausgebildeter Frauen mit Leistungs- und Verantwortungsbereitschaft. Angesichts des weiterhin hohen Fachkräftebedarfs brauchen Unternehmen und andere Arbeitgeber dieses Potenzial zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. Die Interessen von Frauen, die ihre Fähigkeiten im Beruf einsetzen wollen und der wirtschaftliche Erfolg von Unternehmen lassen sich verbinden. Unter dieser Prämisse stehen die Initiativen der Landesregierung zur Förderung von beruflicher Gleichstellung von Frauen und Männern in Nordrhein-Westfalen.

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