SDG 16
Ein friedliches, gewaltfreies und inklusives Miteinander, rechtsstaatliche Strukturen und Verfahren sowie eine gute Governance auf allen Ebenen sind sowohl international als auch in Deutschland und Nordrhein-Westfalen wichtige Erfolgsvoraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung.
Persönliche Sicherheit
Um das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung zu verbessern, ist ein Rückgang der begangenen Straftaten von großer Bedeutung. Deshalb hat die Landesregierung in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um weiteres Personal für den Polizeidienst zu gewinnen und die Anzahl der Polizistinnen und Polizisten in Nordrhein-Westfalen zu erhöhen.
Darüber hinaus werden den Kreispolizeibehörden zur Entlastung der bereits vorhandenen Polizistinnen und Polizisten bis zum Jahr 2022 jährlich 500 und insgesamt 2.500 Stellen für Regierungsbeschäftigte bereitgestellt. Durch die damit einhergehende Entlastung von administrativen Aufgaben und allgemeinen Verwaltungstätigkeiten können sich die Polizistinnen und Polizisten verstärkt auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.
Diese und andere Maßnahmen haben dazu geführt, dass die Anzahl der Straftaten bereits seit dem Jahr 2015 rückläufig ist und gute Chancen bestehen, das Ziel der NRW-Nachhaltigkeitsstrategie, die Straftaten auf maximal 7.000 pro Jahr und 100.000 Einwohner zu begrenzen, bis 2030 zu erreichen.
Erfreulich ist, dass diese rückläufige Entwicklung insbesondere auf Delikten basiert, die das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung maßgeblich beeinflussen. So reduzierte sich im Jahr 2018 unter anderem die Wohnungseinbruchskriminalität (-9.153) wie auch die Gewalt- (-1.354) und Straßenkriminalität (-29.456). Auch die Aufklärungsquote entwickelt sich positiv und lag 2018 bei 53,7 Prozent. Damit wurde die höchste Aufklärungsquote seit mehr als 50 Jahren (1960) erreicht.
Die Häufigkeitszahl der Straftaten insgesamt sank und lag im Jahr 2018 bereits bei 7.160 pro 100.000 Einwohner.
Von 2017 auf 2018 gingen die erfassten Straftaten in Nordrhein-Westfalen um 90.923 Fälle auf 1.282.441 Fälle zurück (-6,6 Prozent). Weniger Straftaten gab es zuletzt im Jahr 1991.
Mobilisierung des bürgerschaftlichen Engagements
Bürgerschaftliches Engagement ist Ausdruck einer lebendigen Demokratie und leistet einen eigenen und wesentlichen Beitrag zur Bewältigung von gesellschaftspolitischen Herausforderungen und in Veränderungsprozessen. Bürgerschaftliches Engagement ist daher auch für das Erreichen vieler SDGs, zum Beispiel bei der Armutsbekämpfung und im Umweltschutz, wichtig.
Schon heute bietet Nordrhein-Westfalen sehr gute Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement in der entwicklungspolitischen Arbeit im In- und Ausland. Rund 3.000 Gruppen und Nichtregierungsorganisationen sind in unserem Bundesland in der Entwicklungszusammenarbeit und der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit engagiert. Aus den Daten des Deutschen Freiwilligensurveys geht hervor, dass 2014 (aktuellstes ausgewertetes Jahr) rund sechs Millionen Menschen und damit 41 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren in Nordrhein-Westfalen ein Ehrenamt ausüben. 80 Prozent des Engagements findet auf lokaler Ebene statt.
Die Landesregierung möchte die Rahmenbedingungen für das bürgerschaftliche Engagement verbessern und hat daher im Frühjahr 2018 beschlossen, eine Engagementstrategie für das Land Nordrhein-Westfalen zu entwickeln. Neue Engagierte, auch aus bislang unterdurchschnittlich repräsentierten Gruppen, sollen gewonnen und mobilisiert werden, um gemeinsam eine solidarische und vielfältige Gesellschaft zu gestalten, an der jede und jeder teilhaben kann. Den Engagierten vor Ort, den Kommunen, den Unternehmen, den Hochschulen und den vielen freien Trägern in Nordrhein-Westfalen soll ein ermöglichender Rahmen geboten werden, um bürgerschaftliches Engagement vor Ort auf- und auszubauen sowie Hemmnisse zu beseitigen. Die Engagementstrategie wird gemeinsam mit einer Vielzahl an Akteuren entwickelt.
Um das vielfältige freiwillige Engagement zu würdigen, wird zudem seit dem Jahr 2015 von Landesregierung und der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege der Engagementpreis NRW ausgelobt. Mit dem Preis soll auch die große Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements stärker in die Öffentlichkeit gerückt werden.
Diese und vielfältige andere Maßnahme sollen das Engagement im Land steigern. Der nächste Freiwilligensurvey auf Basis der Zahlen aus dem Jahr 2019 wird die Entwicklungen aufzeigen.