Nachhaltige Energie

SDG 7

Eine sichere, bezahlbare und nachhaltige Energieversorgung ist entscheidend für den Erfolg Nordrhein-Westfalens. Sie ist Grundlage für Arbeit, Wohlstand und Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in unserem Land.

Gelbe Zeichnung einer Sonne mit einem Power-Zeichen in der Mitte.

Weltweit haben 2,8 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberen Brennstoffen und Technologien zum Kochen – eine Zahl, die sich über die vergangenen 20 Jahre kaum verändert hat. Sie müssen auf Holz, Kohle oder Tierkadaver zurückgreifen, das wiederum mit gravierenden negativen Implikationen für Umwelt und Gesundheit einhergeht. Insbesondere Frauen und Mädchen sind von den gesundheitlichen Schäden betroffen, da sie sich in den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt in der Regel um die Bereitstellung von Brennstoffen und die Nahrungszubereitung kümmern. Weltweit haben 789 Millionen Menschen – das sind rund 16 % der Menschheit – keinen stabilen Stromzugang, d.h. auch Einrichtungen des Gesundheitswesens, wie Krankenhäuser können aufgrund des Energiemangels nur sehr eingeschränkt arbeiten.

Für viele in Nordrhein-Westfalen ist das kaum vorstellbar – dabei ist Energiearmut auch im industriell hochentwickelten NRW kein Seltenfall: Dem Monitoringbericht der Bundesnetzagentur zufolge gab es 2018 in Nordrhein-Westfalen 89.210 Stromsperren. Damit liegt NRW im bundesweiten Vergleich über dem Durchschnitt. Umso wichtiger ist es, betroffenen Haushalten präventive Hilfemaßnahmen anzubieten, damit Energiesperren rechtzeitig verhindert bzw. aufgehoben werden und Energiearmut erst gar nicht entsteht.

Eine tragende Säule der Energiewende ist die Energieeffizienz – die sparsame und effiziente Nutzung von Energieressourcen. Eine hohe Energieeffizienz birgt hohe Einsparpotenziale bei Energie- und Brennstoffeinsatz sowie Emissionen. Gleichzeitig senkt sie die volkswirtschaftlichen Kosten und die Kosten die mit der Transformation des Energiesystems einhergehen. Aus diesem Grund hat sich NRW zum Ziel gesetzt, den Primärenergieverbrauch zu senken und die Endenergieproduktivität (Verhältnis Bruttoinlandsprodukt zum Endenergieverbrauch) zu steigern.

Konkretes NRW-Ziel: Steigerung der Endenergieproduktivität bis 2050 um 1,5% bis 1,8% pro Jahr.

Neue Energielösungen auf Quartiersebene

Entsprechend hat sich das Land NRW zum Ziel gesetzt die Energieeffizienz im Gebäudesektor sowie in ganzheitlichen Energielösungen auf der Ebene der Quartiere zu ermöglichen. An dieser Stelle werden die Synergien hin zu emissionsarmen, bezahlbaren und lebenswerten Städten der Zukunft im SDG 11 deutlich.

Der nordrhein-westfälische Energiemix weist mit 65,6% eine starke Dominanz des Energieträgers Kohle auf, gefolgt von Gas (15%), erneuerbaren Energien (12%) und sonstigen Energieträgern (7,4%).  Dies spiegelt sich auch im NRW-Treibhausgas-Emissionsinventar: Knapp 50% der Treibhausgasemissionen in NRW emittiert die Energiewirtschaft. Für die nachhaltige Energieversorgung in Nordrhein-Westfalen ist der Ausbau der erneuerbaren Energien und deren Integration im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor daher von zentraler Bedeutung. Im Jahr 2019 beträgt die installierte Leistung erneuerbarer Energien in NRW 12,85 GW.  Dieses würde rein rechnerisch dem gesamten Jahresstrombedarf von 6.693 Ein-Personen-Haushalten (mit Stand 2018) entsprechen. Da die Potenziale der Biomasse und Wasserkraft weitgehend ausgeschöpft sind, konzentriert sich der weitere Ausbau in NRW insbesondere auf Photovoltaik (PV) und Windenergie. Hier strebt die Landesregierung ein starkes Wachstum an: Im Vergleich zu Anfang 2018 soll die installierte Leistung bis 2030 mehr als verdoppelt werden.  

Zur Systemintegration erneuerbarer Energien im Stromsektor tragen u.a. Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) Anlagen bei, die die schwankende Einspeisung in das Stromnetz gezielt ausgleichen. Bei gleichzeitiger Substitution von Kohle und fossilem Gas durch erneuerbare Energien-Gase (insbesondere grüner Wasserstoff, Power-to-Gas), kann perspektivisch eine Klimaneutralität der KWK-Anlagen erreicht werden. Folgenrichtig wird die Landesregierung den Ausbau von KWK-Anlagen und die damit verbundene Nah- und Fernwärme in Nordrhein-Westfalen weiterhin unterstützen.

Konkretes NRW-Ziel: Steigerung der der KWK-Nettostromerzeugung bis 2030 auf jährlich 30 TWh.

Der NRW-Beitrag

Mit der Steigerung der Endenergieproduktivität, des Anteils erneuerbarer Energien im Energiemix und der KWK- und Wärmepotenziale, leistet NRW seinen Beitrag für eine zukunftsfähige Energieversorgung und effiziente Nutzung der Energieressourcen. Gleichzeitig trägt NRW damit zur Zielerreichung im SDG 7 der Sicherstellung des Zugangs zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie bei.

 

Zu diesen SDGs gibt es viele Querverbindungen: