Nachhaltiges Wirtschaften und Arbeiten, einschließlich nachhaltiger Finanzen

SDG 8

Die wirtschaftliche Entwicklung ist die Grundlage für den Wohlstand und die hohe Lebensqualität in NRW. Damit dieses auch weiterhin sichergestellt wird, muss das Wirtschaften in NRW nachhaltig aufgestellt werden.

Rote Zeichnung eines schnell ansteigenden Diagramms.

Die Vision für SDG 8 der Agenda 2030 beinhaltet ein kontinuierliches, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum sowie menschenwürdige Arbeit für alle Bewohnerinnen und Bewohner. Nachhaltiges Wirtschaften ist darauf ausgelegt, dass wirtschaftlicher Gewinn, sozialer Zusammenhalt, die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen sowie die Erkenntnis internationaler Verantwortung in Einklang gebracht werden und dadurch das gesamtgesellschaftliche Wohlergehen gesteigert wird. Der Fokus darf dementsprechend nicht auf quantitativem, sondern muss auf qualitativem Wachstum liegen, welches die sozialen und ökologischen Belange gleichermaßen berücksichtigt.

SDG 8 bezieht neben dem nachhaltigen Wirtschaften und dem nachhaltigen Arbeiten auch explizit die nachhaltigen Finanzen mit ein – die monetäre Quelle nachhaltigen Wirtschaftens. Alle diese Teilbereiche müssen nachhaltig aufgestellt sein, um die Lebensqualität auch für die zukünftigen Generationen zu sichern und die globalen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. 

Eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung hat viele positive Effekte. Mit ihr lassen sich Technologien und Strukturen modernisieren, Fachkräfte gewinnen und binden, Löhne und Beschäftigungsgrad steigern. Gleichzeitig schützt eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung Klima, Ressourcen und Umwelt. Um ein gutes Leben für voraussichtlich zehn Milliarden Menschen innerhalb der planetaren Grenzen zu ermöglichen, bedarf es einer „doppelten Entkopplung“ des absoluten Naturverbrauchs beim Wirtschaften: Der Entkopplung erster Ordnung – sie trennt den materiell-ökonomischen Wohlstand durch Effizienz und Konsistenz vom Naturverbrauch. Und der Entkopplung zweiter Ordnung – sie trennt den materiell-ökonomischen Wohlstand über Suffizienz, also einem möglichst geringen Rohstoff- und Energieverbrauch, und Lebensstile von der Lebensqualität. Hierfür bedarf es letztlich ein erweitertes Wohlstandsverständnis und neue Wohlstandsmodelle.

Besonders wichtige Elemente für nachhaltige Wirtschaft, Arbeit und Finanzen in NRW sind die Ressourceneffizienz, die Kreislaufwirtschaft, die Umweltwirtschaft, die Digitalisierung sowie Investitionen und die Stärkung und Sicherung von Fachkräften. 

Ein wichtiger Katalysator und Impulsgeber für den wachsenden Umwelt- und Ressourcenschutz ist die Umweltwirtschaft NRW. Gemäß Umweltwirtschaftsbericht NRW 2020 ist das Land NRW der größte Standort der Umweltwirtschaft in Deutschland. Ein stetig wachsender Anteil von Erwerbstätigen in diesem Bereich zeigt, wie engagiert hier vorangegangen wird.

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Erwerbstätige arbeiten derzeit in NRW in der Umweltwirtschaft.

Mehr Ressourceneffizienz und Digitalisierung für eine nachhaltige Zukunft

NRW zeigt, dass sich die Ressourceneffizienz, also die Optimierung von Produkten und Prozessen im Hinblick auf ihren Ressourcen- und Energieverbrauch, stetig verbessert. So haben sich die Endenergieproduktivität und die Rohstoffproduktivität seit 1991 bzw. 2000 konsequent erhöht.

Um die dringend notwendigen Zukunftsinvestitionen, insbesondere in den Bereichen Bildung und Familie, Stärkung der Inneren Sicherheit, Innovationen, Infrastruktur, Digitalisierung, Energie und Gesundheit tätigen zu können ist eine nachhaltige Finanzpolitik existenziell. Daher setzt die Landesregierung auf die Sicherstellung tragfähiger öffentlicher Finanzen und orientiert sich dabei am Dreiklang „konsolidieren, modernisieren, investieren“. Die Fortführung der Haushaltswende wird durch Vorsorge, Schuldentilgung und nachhaltige Investitionen erreicht. So kann auch auf unerwartete Ereignisse, beispielsweise eine Pandemie oder Naturkatastrophen, angemessen reagiert werden. 

Die Sicherung von Fachkräften ist eine der größten Herausforderungen in NRW. Dabei ist es wichtig, dass alle zentralen Akteurinnen und Akteure Teilhabe an diesem Prozess erhalten und verwirklichen können. Explizit ist an dieser Stelle auch die Integration von geflüchteten Menschen und von Frauen in den Arbeitsmarkt zu nennen.

Investitionen und Innovationen sind der Schlüssel für eine langfristig erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung. Die Wirtschafts- und Technologiepolitik des Landes arbeitet daher an allen Standortbedingungen. Hierzu zählen bessere Verkehrsanbindungen, grenzüberschreitende Marktzugänge und einfachere Regelungen und Verwaltungsverfahren. Die Landesregierung setzt auf eine optimale Breitbandinfrastruktur, Hochschulen, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sowie ein inspirierendes Umfeld für Innovationen und neue, außergewöhnliche Wege und Lösungen, die auch dazu beitragen die globalen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Darauf verpflichtet sich das Land beispielsweise in seinem Industriepolitischen Leitbild

Neue Chancen für mehr Wachstum, Wohlstand, Teilhabe, Ressourcen- und Umweltschutz eröffnet zudem die Digitalisierung. Mit der für Herbst 2021 erwarteten Fortschreibung der Digitalstrategie NRW will das Land noch stärker auf neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und Autonomes Fahren setzen, die zur Effizienzsteigerung und Sicherung von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung beitragen. Zudem soll die Digitalisierung selbst umweltfreundlicher gestaltet werden, unter anderem durch Ansätze wie Green IT in der öffentlichen Beschaffung.

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Zu diesen SDGs gibt es viele Querverbindungen: