Nachhaltige Ernährung und Landwirtschaft

SDG 2

Ernährungssicherheit, eine bessere Ernährung und die Anwendung nachhaltiger landwirtschaftlicher Methoden sind Ziele der Agenda 2030. Nordrhein-Westfalen will den Anteil des Ökolandbaus bis 2030 auf 20 Prozent erhöhen und dadurch zusammen mit vielen weiteren Maßnahmen seinen Beitrag dazu leisten.

Gelbe Zeichnung einer dampfenden Suppenschüssel.

Im Jahr 2020 mangelte es weltweit schätzungsweise etwas mehr als zwei Milliarden Menschen an lebenswichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Über 800 Millionen dieser Menschen litten zudem an Hunger und chronischer Unterernährung. Auf der anderen Seite sind aktuell mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit übergewichtig oder gar adipös. Die Hälfte der Weltbevölkerung ist somit nicht angemessen ernährt.

Zur Erreichung der Ziele der Agenda 2030 unter SDG 2 ist eine nachhaltige, widerstandsfähige und zugleich innovative und produktive Landwirtschaft essenziell. Unverzichtbare Voraussetzung dafür sind der Schutz natürlicher Ressourcen und ausreichende Agrarflächen. Tatsächlich jedoch gehen nach Berechnungen des Umweltbundesamtes jedes Jahr rund zehn Millionen Hektar dieses grundlegenden Produktionsfaktors weltweit verloren, zum Beispiel durch Bebauung oder den Klimawandel.

Nordrhein-Westfalen gehört zu den drei größten Agrarstandorten in Deutschland und hat damit eine besondere Verantwortung auf dem Weg zu einer nachhaltigen Landwirtschaft. Zudem bietet die nordrhein-westfälische Land- und Ernährungswirtschaft (einschließlich Zulieferung, Verarbeitung und Handel) rund 400.000 Menschen Arbeit. Sie gehört damit zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen und zu den größten Arbeitgebern in NRW.

Die Landesregierung strebt eine vielfältige, leistungs- und wettbewerbsfähige, bäuerlich verankerte Landwirtschaft an, die von selbstständigen Familienunternehmen geprägt wird und in der nach bestem Wissen angepasst an den jeweiligen Standort ressourcenschonend, tier- und umweltgerecht gearbeitet wird.

Unterstützung für landwirtschaftliche Betriebe

Die Landesregierung will insbesondere die konkrete Unterstützung der landwirtschaftlichen Betriebe weiter in den Mittelpunkt der Betrachtung rücken: Die Verbesserung des Orientierungsrahmens für Betriebe (z.B. durch Messen, Berichte, Kommunikation und Dialogangebote), betriebsindividuelle Beratungsansätzen sowie die Erarbeitung einer nachhaltigen Nutztierstrategie werden vorangetrieben.

Der ökologische Landbau schützt durch seinen Systemansatz, durch Synergiewirkungen und verminderte Produktionsintensität in besonderem Maße Natur, Arten, Boden, Gewässer und unser Klima. Im ökologischen Landbau wird auf mineralische Stickstoffdünger und chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel verzichtet. Im Fokus stehen außerdem die Flächenbindung der Tierhaltung, möglichst geschlossene Stoffkreisläufe, vielfältige Fruchtfolgen, der Verzicht auf gentechnisch veränderte Organismen und höhere Anforderungen an tiergerechte Haltungsverfahren. Die EU-Öko-Verordnung gibt die Produktionsregeln für die landwirtschaftliche Erzeugung sowie für die weitere Verarbeitung und die Kennzeichnung der Produkte vor.

Über den Ökolandbau hinaus ergreifen die Landwirtinnen und Landwirte in Nordrhein-Westfalen eine Vielzahl weiterer freiwilliger Maßnahmen, um den gesellschaftlichen Erwartungen an eine nachhaltige Landwirtschaft nachzukommen: Agrarumwelt- und Vertragsnaturschutzmaßnahmen, die sich an alle Landwirtinnen und Landwirte richten, werden ebenso wie der ökologische Landbau im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) in Nordrhein-Westfalen mit einer besonderen Schwerpunktsetzung gefördert. Die Finanzierung erfolgt mithilfe von EU-, Bundes- und Landesmitteln. Ziel der ELER-Förderung ist es, den Übergang zu einem nachhaltigen Agrarsektor und die dynamische Entwicklung unserer ländlichen Räume auch zukünftig zu stärken.

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